Der 9fache Reinigungsatem – inspiriert von einer Übung aus dem Buch „Übung der Nacht“ von Tenzin Wangyal Rinpoche
Diese Übung mache ich momentan immer nachdem ich meine Gesichtsmassage gemacht habe, bevor ich meine Traumincubation wiederhole, dann Tratak praktiziere und so dann gut vorbereitet bin für die Nacht.
In dem Buch von Tenzin Wangyal Rinpoche „Übung der Nacht“ wird beschrieben, wie man sich auf die Kanäle konzentriert, was ich bis dato noch nicht mache. Ich mache eine vereinfachtere Form, bei der ich einfach hellere Energie einatmen und dunklere Energie ausatmen.
Ich setze mich mit überkreuzten Beinen hin und fange mit der linken Hand an. (Die Männer fangen mit der rechten Hand an und dann die linke Hand). Der Daumen auf das Grundgelenk des Ringfingers, Zeige -und Mittelfinger zeigen auf meine Stirn, zum dritten Auge, und dann schließe ich mit dem Ringfinger das linke Nasenloch, atme durch das Rechte ein, wechsle den Finger zum rechten Nasenloch und atme aus.
Das mache ich drei Mal, wobei ich mir vorstelle frische Energie in Form von hellem goldenen Licht rechts einzuatmen und in meine rechte Seite des Körpers aufzunehmen, und verbrauchte alte schwere Energie links ausstoße aus meiner linken Körperhälfte. (bei den zweiten drei Malen ist es natürlich umgekehrt)
Bei den drei Malen überblicke ich den Tag mit diesen Gedanken:
1) Wenn meine Passivität sich ändert (ich atme rechts frische Energie ein), ändert sich auch meine Aktivität (und ich kann die schwere Energie loslassen, und die Aktivitäten, die nicht mehr nötig sind).
(Wie ist meine passive Seite in der Wachwirklichkeit? Und in meiner Traumwirklichkeit? Heute, die letzten Tage und generell? Wie entspanne ich mich, wie höre ich zu, wie lasse ich los, wie lasse ich mich führen, wie ziehe ich an in einer passiven Art? Wie empfange ich? Und wenn ich diese Seite ändere, kann ich dann bestimmte Aktivitäten loslassen oder aussortieren? z.B.: Wenn ich meine Art auszuruhen ändere, ist es dann leichter, auch meine Aktivität zu ändern? / Wenn ich anfange mich auszuruhen, wenn es wichtig ist, kann ich dann von einigen Arztbesuchen loslassen und stattdessen anderen Aktivitäten nachgehen?)
2) Wenn ich meine weibliche Seite / Frauen in meinem Leben ändere (ich atme rechts frische Energie ein), ändert sich auch meine männliche Seite / Männer in meinem Leben (und ich kann diese schwere Energie loslassen).
(Wie ist meine weibliche Seite in der Wachwirklichkeit? Und in meiner Traumwirklichkeit? Heute, die letzten Tage und generell? Wie lebe ich meine weibliche Seite? Wie schmücke ich mich, wie ziehe ich an, wie umsorge ich mich und andere? Wie ist meine weiche Seite, wann und wie bin ich flexibel? Wer in der Wachwirklichkeit repräsentiert meine weibliche Seite (im positiven wie im negativen Sinne)? Wenn ich diese Seite an mir ändere, kann ich dann bestimmte unerwünschte Aktivitäten von mir loslassen? Bzw. männliche Repräsentanten dieser Aktivitäten aussortieren oder besser akzeptieren? )
3) Wenn sich mein Blick in die Zukunft ändert (ich atme rechts frische Energie ein), ändert sich auch mein Blick in die Vergangenheit (und ich kann die schwere Energie loslassen).
(Wie schaue ich in die Zukunft? Was plane ich in der Zukunft? Was tut mir gut zu planen oder zu erwarten? Wie wirken sich frische positive Erwartungen der Zukunft auf meinen Blick in die Vergangenheit aus? Kann ich sie dann besser akzeptieren, was passiert ist, oder vielleicht besser loslassen, was ich nicht ändern kann, oder Geschehenes positiver sehen? Vielleicht kann ich noch besser über Dinge aus der Vergangenheit lachen, die sonst eher traurig waren.)
Dann nehmen die Frauen, und so auch ich, die rechte Hand. Und denke bei den drei Malen:
1) Wenn meine Aktivität sich ändert (ich atme links frische Energie ein), ändert sich auch meine Passivität (und ich kann die schwere Energie loslassen).
(Wie ist meine aktive Seite in der Wachwirklichkeit? Und in meiner Traumwirklichkeit? Heute, die letzten Tage und generell? Wie entscheide ich, wie spreche ich, wie kämpfe ich? Wie leite ich andere, welche Aktivitäten füllen meinen Tag? Wie gebe ich? Und wenn ich diese Seite ändere, kann ich dann bestimmte Passivitäten loslassen oder aussortieren? z.B.: Wie ändert sich mein zuhören, wenn ich bewusster spreche? Oder: Bin ich vielleicht weniger krank (passives Ausruhen) wenn ich bewusster aussuche, wie und wann ich aktiv bin?)
2) Wenn meine meine männliche Seite/Männer sich ändern (ich atme links frische Energie ein), ändert sich auch meine weibliche Seite/Frauen(und ich kann die schwere Energie loslassen).
(Wie ist meine männliche Seite in der Wachwirklichkeit? Und in der Traumwirklichkeit? Heute, die letzten Tage und generell? Wie lebe ich meine männliche Seite? Wie gehe ich auf andere zu, wie entscheide ich, wie kämpfe ich? Wie setze ich meine Prioritäten? Wer in der Wachwirklichkeit repräsentiert meine männliche Seite (im positiven wie im negativen Sinne)? Wenn ich diese Seite an mir ändere, kann ich dann bestimmte unerwünschte Flexibilitäten von mir loslassen? Bzw. weibliche Repräsentanten dieser passiven Eigenschaften aussortieren oder besser akzeptieren?)
3) Wenn sich mein Blick in die Vergangenheit ändert (ich atme links frische Energie ein), ändert sich auch mein Blick in die Zukunft (und ich kann die schwere Energie loslassen).
(Wie schaue ich zurück in die Vergangenheit? An was erinnere ich mich gern, an was erinnere ich mich nicht gern? Worauf baue ich meine Identität auf? Wir wirkt es sich aus, wenn ich sie in einem anderen Licht sehe? Macht sie vielleicht mehr Sinn? Kann ich dann bestimmte Pläne in der Zukunft loslassen, weil sie nicht mehr nötig sind? Vielleicht kann ich noch besser über Dinge lachen, die ich befürchtet habe, dass sie in sich in der Zukunft realisieren. Oder vielleicht kann ich über Pläne lachen, die ich getrost über Bord werfen kann, weil sie auf einer verdrehten Sichtweise der Vergangenheit aufbauten.)
Danach lege ich beide Hände vor mir auf den Schoß und atme durch beide Nasenlöcher ein und aus, dabei denke ich:
1) Wenn mein hier sich ändert, ändert sich auch, was nicht hier ist.
2) Wenn sich mein jetzt ändert, ändert sich auch, was nicht jetzt ist.
3) Wenn das sein sich ändert, ändert sich auch, was nicht ist.